Lilly stammt ursprünglich aus Zypern und wurde von ihren Besitzern beim Tierarzt zum Einschläfern abgegeben, weil diese so lange gewartet hatten, bis die Mastzelltumore an ihrem Hinterbein schon offen waren.

Glücklicherweise hat der Tierarzt sich anders entschieden und sogar versucht das Bein zu retten.

Nach der Tumor OP wurde Haut vom Rücken an das geschädigte Bein transplantiert.

 

 

 

 

 

Leider hat diese erste Therapie nicht angeschlagen, und so wurde das Bein schließlich doch amputiert.

Dass Lilly um ihr Leben gekämpft hat ist wohl jedem klar.

 

 

 

 

 

 

 

 

Als Lilly wieder einigermaßen so hergestellt war, dass man die Reise wagen konnte, ging es zum Flughafen.

 

Wer jetzt glaubt, dass aus der Transportbox am Flughafen Hamburg ein Häufchen Elend kam, der irrt sich gewaltig.

Lilly ist huldvoll der Box entstiegen und musste missbilligend feststellen, dass weder ein Tusch gespielt noch Pralinen gereicht wurden. Auch sind nicht sämtlichen Anwesenden auf die Knie gefallen. Kein richtiger Empfang für eine Königin!

Lilly sah aber auch übel aus. Wegen des Transplantationsversuches war sie fast am ganzen Körper rasiert und somit kahl.

                 

Eine riesige Narbe lief längs entlang des Rückens, nur am Kopf war noch Fell. Auch hätte das eine oder andere Kilo mehr auf den Rippen sein dürfen.

 

 

Aber noch am Flughafen hat Lilly gezeigt, dass vier Beine überbewertet werden und im Handstand eine Säule markiert.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kiri, den schon vorhandenen Hund auf der Pflegestelle, und die Hauskatze hat Lilly schnell akzeptiert.

Nur die Hunde der Nachbarschaft gingen so gar nicht. So hat sie sich gleich am Anfang ihres Aufenthaltes flugs aus der doppelten Sicherung (Halsband und Geschirr) gepellt, um dem Goldimädchen, dass sich mit Kiri unterhalten wollte, die Regeln bei Hofe zu erklären. Zitat des Pflegefrauchen:“ Sie hat ihr gezeigt, wo der Frosch die Locken hat.“ Ja, auch dreibeinige Königinnen scheuen die Drecksarbeit nicht.

           

Da nicht genügend Personal auf der Pflegestelle vorhanden ist, hat Lilly neben der Regentschaft auch noch die Verteidigung des Anwesens übernommen.

Wenn ihr Sonnenbad durch vorbeifahrende Autos, Fahrräder oder Fußgänger gestört wird, zeigt sie allem am Zaun was sie von dieser Störung hält.

Dabei wird sie inzwischen tatkräftig von Kiri unterstützt.

Wenn Lilly träumt, träumt sie bestimmt von Mexiko! Denn dort würde die Möglichkeit bestehen, dass Lilly gebratene Bananen, frische Kokosnüsse und Erdnussbutter direkt vom Feld ins Maul fliegen würden.

Alles Sachen die Lilly liebt. Und Bananenschalen hat sie schon einmal aus dem Biomüll gefischt, als dieser noch nicht richtig gesichert war.

 

 

 

Spaß beiseite, Lillys Beinstumpf wird regelmäßig mit Kokosöl eingerieben, damit die Narben geschmeidig bleiben und die Reste vom Öl darf Lilly sich dann schmecken lassen. Gegen Bananen ist sie leider allergisch und Erdnussbutter hat sie auch nur einmal gemopst.

 

 

Lillys Restlebenszeit war am Anfang unklar.

Da die Mastzellentumore schon offen waren konnte und wollte keiner eine Prognose wagen.

Zu groß war das Risiko von schon vorhandenen Metastasen.

 

 

 

 

 

Wahrscheinlich der Hauptgrund, warum es für Lilly nie ernsthafte Interessenten gegeben hat.

Inzwischen lebt die neunjährige Lilly schon vier Jahre auf ihrer Dauerpflegestelle, und wir wünschen Lilly, Kiri und der ganzen Familie noch eine sehr lange, schöne gemeinsame Zeit.

 

 

 

 

 

 

Wir bedanken uns bei Lillys Pflegefrauchen, dass Sie die Maus aufgenommen hat, obwohl die Prognose so schlecht war und es auch ganz anders hätte kommen können…

     Auch Königinnen können bescheiden sein und deshalb hat Lilly keine besonderen Wünsche.

 

Wir würden uns trotzdem über Paten für Lilly freuen, damit auch die Medikamente für ihre Schilddrüsenunterfunktion einfacher bezahlt werden können.        

 

Danke an alle, die uns in unserer Arbeit unterstützen.